Versuche über Theorie und Praxis unabhängigen Publizierens
Ausstellung, Workshop und Veranstaltungen
8. – 18. Januar 2015

Mit einfachen Mitteln selbst zu publizieren, ist eine gängige Praxis. Je enger die finanziellen Spielräume, desto größer scheint der Enthusiasmus. Distribution und Rezeption kleiner Druckpublikationen können aber schnell an Grenzen stoßen. Das Wissen um die Feinheiten des Bücherverlegens ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb analysiert und diskutiert Drucken Heften Laden die Bedingungen und Möglichkeiten des unabhängigen Publizierens im Umfeld von Kunst und Stadt(politik). Die Ausstellung präsentiert ein temporäres Archiv, das aus ausgewählten nGbK-Publikationen seit 1969 und zeitgenössischen Büchern und Heften besteht. Parallel findet ein dreitägiger Workshop mit den Beteiligten statt, dessen Themen und Ergebnisse in die öffentliche Veranstaltungsreihe einfließen.
adocs, Hamburg
Architektur in Gebrauch, Berlin
Archive Books, Berlin
Michael J. Baers, Berlin
Books People Places, Berlin
Botopress, Berlin
Edition Bernward Reul, Berlin
ernstundmund, Leipzig
Errant Bodies, Berlin/Los Angeles
form und sinn, Berlin
Fulcrum, London
image-shift, Berlin
Wolfgang Kil, Berlin
Metabook, Amsterdam/Berlin
metroZones, Berlin
nGbK, Berlin
Revolver Publishing, Berlin
Scriptings/Achim Lengerer, Berlin
Spector Books, Leipzig
Temporary Services/Half Letter Press, Chicago/Kopenhagen
The Green Box, Berlin
von hundert, Berlin
ztscrpt, Wien/Berlin
Thema: Unabhängiges Publizieren. Kleine Bücher und Heftreihen. Was heißt das konkret? Warum und für wen? Ist das Publizieren Teil einer künstlerischen und/oder politischen Praxis? Wer macht was im Produktionsprozess? Gibt es ein festes Gestaltungskonzept? Bleiben Zeit und Mittel für Lektorat? Verlagsfrage: Einen halbwegs etablierten Verlag suchen oder einen gründen? Oder geht es ohne? Wie werden die Bücher und Hefte in Umlauf gebracht? Welche Auflagen lassen sich noch sinnvoll selbst verteilen oder leistet man sich einen professionellen Vertrieb, gar international? Reichen die üblichen verdächtigen Buchläden oder via eigenem Webshop und die Bestellungen morgens zur Post? Oder gleich Amazon? Was sind die Vorteile eines Risographen im Keller? Ist Print on Demand eine Option? Finanzierungsmodell: Trägt sich das Projekt durch den Verkauf oder sucht man nach Fördermitteln? Schon mal Crowdfunding probiert? Kniffelspiel Verkaufspreis: Eher teuer, weil fair gerechnet, oder billig, weil schon allein das eigene Netzwerk aufs Geld achten muss? Oder gratis? Jemals eine Rezension erhalten? Kontext: Wie wichtig sind Veranstaltungen rund ums Projekt? Braucht man einen Showroom? Steht die Publikation in Verbindung mit anderen Aktions- und Diskursformen? Ist das herunterladbare pdf einer Buchrarität wie Fernsehen?: Egal wie spät nachts ein Film in der Glotze läuft, er wird von mehr Menschen gesehen als im Kino. Bereits an das Machen eines E-Books gedacht? Oder wäre das Verrat an der Liebe zum Gedruckten, dem realen Ding in der Hand, aufm Tisch, im Regal, im Raum?
Drucken Heften Laden steht in Verbindung mit der geplanten Gründung der Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt, einer fortlaufenden Publikationsreihe zu stadtpolitischen Themen.
nGbK-Projektgruppe: Erik Göngrich, Heimo Lattner, Katja Reichard, Ines Schaber, Peter Schmidt, Florian Wüst



